Woher kommt eigentlich der Beruf Barbier oder Barber?

Selten waren Barbiers bzw. auch Barber  bekannter als heutzutage. Vor allem in den Einkaufsstraßen der Großstädte wurden in den letzten Jahren viele einschlägige Salons eröffnet, die nicht nur ein ganz besonderes Flair ausstrahlen, sondern auch neugierig machen. Die Frage, die hierbei über allem steht, ist: woher kommt eigentlich der Beruf des Barbiers? Was steckt hinter der Bezeichnung?

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es Barbers schon im Mittelalter gab. Dementsprechend kann hier auf eine lange, traditionsreiche Vergangenheit zurückgeblickt werden.

Barber im Mittelalter – der Ursprung

Mittlerweile konnte erforscht werden, dass es den Barbier schon zu Zeiten des Mittelalters gab. Es handelt sich hierbei daher um einen vergleichsweise alten Handwerksberuf. Die Bezeichnung lässt sich vom französischen Wort für „Bart“ (also „barbe“) ableiten.

Damals, im Mittelalter, befasste sich der Barbier jedoch nicht nur mit der klassischen Bart- und Körperpflege, sondern war auch mit Arbeiten rund um die Bereiche Krankenpflege und Wundheilung vertraut. Dementsprechend setzte sich die Berufsgruppe der Barber aus vielen kleineren Berufsgruppen mit den jeweiligen Fähigkeiten zusammen. Sogar der mittelalterliche Aderlass gehört unter anderem zum „Service“.

Schon damals waren die Kunden des Barbiers männlich – auch wenn das Tätigkeitsfeld breiter gefächert war, als es in der heutigen Zeit der Fall ist.

Der Wandel zum klassischen Barbier

Interessant ist es selbstverständlich, zu untersuchen, wie es der Barbier geschafft hat, schlussendlich eine eigene, charakteristische Berufsgruppe zu gründen. Wie dies exakt vonstatten ging, kann heutzutage nicht mehr mit absoluter Gewissheit nachvollzogen werden. Wahrscheinlich ist, dass die besagte Abspaltung zum Ende des 14. Jahrhunderts begann und sich dann über die Jahre hinweg über die verschiedenen Regionen des heutigen Deutschlands (und natürlich auch über seine Grenzen hinaus) verteilt hat.

Dennoch zeigen verschiedene Aufzeichnungen, dass besagte Abspaltung bei Weitem nicht spontan erfolgte, sondern es sich hierbei vielmehr um eine konstante Entwicklung bis zum 18. Jahrhundert handelte. So waren bis zu diesem Zeitpunkt einige Barbiere immer noch mit den medizinischen Techniken rund um Amputationen und Geburtshilfe vertraut.

Die meisten Vertreter dieser Berufsgruppe hatten sich im Laufe jedoch unter anderem schon auf das Rasieren und die entsprechende Bartpflege spezialisiert. Parallel dazu wurden jedoch häufig immer noch medizinische Tätigkeiten, wie zum Beispiel das Schröpfen oder das Ziehen von Zähnen, ausgeführt.

Der endgültige Bruch mit der Medizin

Die Tatsache, dass es sich heutzutage beim Barbier um einen Beruf handelt, der sich ausschließlich auf den Bereich der Bartpflege fokussiert hat, ist sicherlich vor allem dem Umstand geschuldet, dass sich die Ärzte im Verlauf des 19. Jahrhunderts immer mehr professionalisieren und ihre Stellung entsprechend behaupten konnten.

Als Reaktion konzentrierten sich die Barbiere auf die Bart- und teilweise auch auf die Haarpflege. Die Grundlage für den modernen Barbier war geschaffen und die „Abnabelung“ vom medizinischen Bereich vollzogen.

Die „Barbier Flaute“ zum Ende des 19. Jahrhunderts

Seit sich die Barbiere auf „ihren“ Bereich fokussiert hatten, erfreuten sie sich eines regen Zulaufs. Kein Wunder! Immerhin war es komfortabel, seinen Bart nicht selbst pflegen und scheren zu müssen, sondern diese Arbeiten von einem Fachmann ausführen zu lassen.

Die Erfindung des Rasierhobels sorgte jedoch für eine besondere Zäsur, die den Beruf des Barbiers zunehmend in Vergessenheit gerieten ließ. Denn: von nun an war es vergleichsweise problemlos möglich, sich mit dem passenden Equipment selbst den Bart zu scheren. Das Resultat: der Barbier verlor an Kundschaft.

Der gesteigerte Zulauf des 21. Jahrhunderts ist sicherlich unter anderem auch mit den aktuellen Beauty- und Pflegetrends zu erklären. Denn: der Vollbart bzw. das dazugehörige Styling scheint mittlerweile angesagter denn je! Dementsprechend stellt sich nicht nur die Frage nach der passenden Bartfrisur, sondern auch nach deren Pflege wieder auf einem vollkommen anderen Niveau.

Unter anderem auch deswegen, weil es wieder angesagter geworden ist, sich auch als Mann eine mehr oder weniger ausgiebige Beauty-Behandlung zu gönnen, ist davon auszugehen, dass der Beruf Barbier auch in Zukunft noch eine große Rollen spielen und sich weiter am Markt -auch parallel zum Friseuangebot- behaupten können wird.

Barbier oder Friseur? Worin liegt der Unterschied?

Wer seinem Bart heutzutage „etwas Gutes“ tun möchte, muss sich nicht mehr zwangsläufig für einen Friseurbesuch entscheiden. Vielmehr haben Männer -egal, ob mit Voll- oder Schnauzbart– unter anderem auch die Möglichkeit, einen Barbier aufzusuchen. Doch worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen den beiden Berufsgruppen?

Ist es wirklich nur die hippe Rockabilly Einrichtung, die den Barbier- vom Friseursalon unterscheidet? Nein, natürlich nicht! Auch eine Antwort auf die Frage „Was ist besser?“ kann nicht so einfach gegeben werden. Ob nun eher ein Barbier oder ein klassischer Friseur besucht werden sollte, ist von mehreren Faktoren (unter anderem natürlich von den persönlichen Erwartungen) abhängig.

Das Verhältnis zwischen Barbiers & Friseuren

Oft, wenn auch nicht immer, zeigt sich ein klassischer Friseur wenig begeistert davon, wenn in seiner direkten Nachbarschaft ein Barbier seine Pforten öffnet. Doch wieso ist das eigentlich so? Grundlegend gilt natürlich, dass ein Barbier Shop -allein schon aufgrund seiner oft außergewöhnlichen Optik- sicherlich das Potenzial hat, zu einem echten Besuchermagneten zu werden.

Barber Friseur

Hinzu kommt: die Inanspruchnahme der Services eines Barbiers ist in der Regel nicht teuer. Je nachdem, welche Dienstleistungen in Anspruch genommen werden, liegt der Rechnungsbetrag hier oftmals sogar im einstelligen Bereich. Natürlich können jedoch auch Klassiker wie Waschen, Schneiden und Stylen in Anspruch genommen werden.

Rechtliche Grundlagen: die strikte Trennung zwischen Barber und Friseur

Viele Kunden wissen jedoch nicht, dass es einen (mehr oder weniger) klaren Unterschied zwischen Barbieren und Friseuren gibt. Die entsprechenden Grundlagen sind sogar rechtlich vorgeschrieben.
Hieraus geht hervor, dass -sofern keine Zusatzgenehmigung erteilt wurde- der Barbier sich lediglich um die Pflege des Bartes und nicht des Kopfhaares kümmern darf. Denn: wer Services im Bereich der Kopfhaare anbietet, muss hierfür eine entsprechende Qualifikation nachweisen können.

Aufgrund der Tatsache, dass jedoch immer mehr Männer die Bart- und Kopfhaarpflege miteinander verbinden, gibt es mittlerweile auch schon Geschäftsmodelle, in deren Zusammenhang sich Barbiers und Friseure zusammengeschlossen haben. Hier werden die betreffenden Dienstleistungen dann in unterschiedlichen Bereichen des Salons angeboten. Wer ohne die Unterstützung durch einen klassischen Friseur jedoch Dienstleistungen im Bereich Kopfhaar anbieten möchte, muss sich selbst um seine hierzu notwendigen Zusatzqualifikationen kümmern.

Inwiefern kann sich ein Barbier weiterbilden?

Mittlerweile haben Barbiers die Möglichkeit, sich über ein entsprechendes Angebot der Handwerkskammern weiterzubilden. Der Vorteil: auf Basis der entsprechenden Fortbildungen ist es dann auch ganz legal möglich, Services im Bereich Kopfhaar anzubieten. Dennoch gibt es auch hier Einschränkungen. Möchte der Barbier dann zum Beispiel nicht „nur“ Haarpflege, sondern auch Haarschnitte anbieten, ist es unerlässlich, dass ein Friseurmeister mit im Salon arbeitet.

Hierbei ist es besonders riskant, Kompromisse eingehen zu wollen. Denn: die Umsetzung dieser Vorschriften wird natürlich kontrolliert. Wer hierbei selbstständig entscheidet, die Grenzen zwischen Barber und Friseur verschwimmen zu lassen, kann unter anderem mit einer Geldstrafe belastet werden. Der Grund: Friseurleistungen ohne eine entsprechende Ausbildung (oder Zusatzqualifikation) anzubieten, könnte den Wettbewerb innerhalb der Branche verzerren.

Daher gilt: Um rechtlich gesehen auf der sicheren Seite zu sein, konzentrieren sich Barbiers entweder auf die Bartpflege mit all ihren Facetten oder sie erwerben entsprechende Zusatzqualifikationen, die gegebenenfalls die Grundlage für die Erweiterung des eigenen Kundenstamms bilden.

Was ist ein Barbier?

Längst braucht es keinen Besuch auf einem größeren Mittelaltermarkt mehr, um einem Barbier bei der Arbeit zusehen zu können. Vor allem auch in Großstädten können häufig Salons besucht werden, die sich genau dieser Zunft verschrieben haben.

Doch was erwartet einen Kunden eigentlich bei einem Barbier?
Auf welche Dienstleistungen kann zurückgegriffen werden?
Und wie hat es diese besondere Berufsgruppe geschafft, sich binnen vergleichsweise kurzer Zeit zum Mittelpunkt eines ganz speziellen Hypes zu machen?

Barber Barbier

Barbiers beweisen: Pflege ist längst nicht mehr „nur“ Frauenthema

Wer an Beauty und Pflege denkt, denkt meist an Frauen, die viel Wert auf ihr Äußeres legen und dementsprechend Friseure, Beautysalons und Co. aufsuchen. Doch seit dem Trend rund um das Thema „Barbier“ scheinen auch viele Männer wieder von der Vorstellung, sich nicht selbst zu pflegen, sondern sich stattdessen pflegen zu lassen, begeistert zu sein.

Kurz: die Kundschaft eines Barbiers ist ausschließlich männlich. Besonders interessant ist hierbei jedoch die Tatsache, dass es kleine klassische Altersgruppe zu geben scheint, die sich für einen Barbier Besuch entscheidet. Egal, ob alt der jung – egal, ob „Rauschebart“ oder Schnauzer: hier scheint wirklich jeder Männertyp vertreten zu sein.

Immerhin wissen Bartträger genau, dass der perfekte Look von mehreren Faktoren abhängig ist. Und wer könnte hier besser beratend tätig werden als ein „Meister seines Fachs“?

Mehr als „nur Bartschneiden“

Bei einem Besuch bei einem Barbier fällt vergleichsweise schnell auf, dass die Liste der Angebote mindestens so lang wie die eines klassischen Damenfriseurs zu sein scheint. Hier kann auf weitaus mehr Services als das typische Bartstutzen zurückgegriffen werden. Vielmehr bieten moderne Barbiers unter anderem die Möglichkeit, sich zum Beispiel zwischen waschen, pflegen, stylen, schneiden und weiteren Optionen zu entscheiden. Gerade auch dann, wenn der Kunde Lust auf einen Stilwechsel hat, ist er mit einem Besuch beim Barbier gut beraten.

Basierend auf der jeweiligen Gesichtsform gibt der Fachmann gute Tipps, wenn es darum geht, den eigenen Stil noch etwas besser zu unterstreichen. Selbstverständlich spielt für eine optimale Beratung auch das Verhältnis zwischen Bart und Kopfhaar eine bedeutende Rolle. Werden beide Faktoren ideal aufeinander abgestimmt, entsteht ein harmonisches Erscheinungsbild, welches in sich stimmig ist.

Der Barbier und Dienstleistungen im Bereich „Frisur“

Für viele Männer gehören die Bereiche „Bart“ und „Frisur“ fast schon auf unzertrennliche Weise zusammen. Dennoch gilt es, gerade hier die klassischen Tätigkeiten von Friseuren und Barbiers zu unterscheiden. Denn: ein Barbier darf in der Regel nur dann Friseurleistungen in begrenztem Ausmaß anbieten, wenn er von der zuständigen Handwerkskammer eine entsprechende Genehmigung dazu erhalten hat.

Liegt diese vor, kann der Barbier beispielsweise dazu berechtigt sein, Haare zu waschen, zu schneiden und zu föhnen. Weiterhin ist es möglich, dass über diese Genehmigung auch Tätigkeiten auf der Basis von Chemikalien, wie zum Beispiel das Haare chlorieren, ausgeschlossen werden.

Um der Kundschaft hier ein besonders breitgefächertes Angebot bieten zu können (und gleichzeitig natürlich rechtlich gesehen auf der sicheren Seite zu sein), haben sich viele Salons in der Vergangenheit dazu entschlossen, einen separaten Barbier-Bereich mit entsprechend ausgebildeten Mitarbeitern parallel zu ihrem klassischen Friseursalon einzurichten.

Die Rolle des Barbiers in der Zukunft

Wer sich mit dem Siegeszug befasst, den der Beruf des Barbiers im Laufe der letzten Jahre für sich verbuchen konnte, stellt schnell fest, dass diese besondere Art der Salons einen positiven Einfluss auf das Interesse der Männer zur Bartpflege zu haben scheint.

Eine besondere Rolle dürfte in diesem Zusammenhang natürlich auch das spezielle Image spielen, welches von vielen Menschen mit einem klassischen Barbier Salon verbunden wird. Meist wird hier ein tätowierter, an den Rockabilly-Stil erinnernder Mitt-Dreißiger erwartet, der selbstverständlich selbst über einen beneidenswerten Holzfällerbart verfügt und dementsprechend genau über die neuesten Trends informiert ist.

Dass die Realität oftmals -zumindest mit Hinblick auf das Aussehen des Barbiers und dessen Salon- aussieht, beweist ein Blick in die Fußgängerzonen der Großstädte. Hier finden sich viele Barbier-Beispiele dafür, dass es sich beim „Bartschneide- und -pflegeangebot“ schon lange nicht mehr um eine Nischendienstleistung, sondern um einen Service handelt, der vom Familienpapa ebenso begrüßt wird, wie vom Hipster.

Dementsprechend ist davon auszugehen, dass sich das Angebot an Barbier-Dienstleistungen auch in Zukunft noch erweitern wird und es sich hierbei um weitaus mehr als einen kurzzeitigen Trend handelt.