Wer seinem Bart heutzutage „etwas Gutes“ tun möchte, muss sich nicht mehr zwangsläufig für einen Friseurbesuch entscheiden. Vielmehr haben Männer -egal, ob mit Voll- oder Schnauzbart– unter anderem auch die Möglichkeit, einen Barbier aufzusuchen. Doch worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen den beiden Berufsgruppen?

Ist es wirklich nur die hippe Rockabilly Einrichtung, die den Barbier- vom Friseursalon unterscheidet? Nein, natürlich nicht! Auch eine Antwort auf die Frage „Was ist besser?“ kann nicht so einfach gegeben werden. Ob nun eher ein Barbier oder ein klassischer Friseur besucht werden sollte, ist von mehreren Faktoren (unter anderem natürlich von den persönlichen Erwartungen) abhängig.

Das Verhältnis zwischen Barbiers & Friseuren

Oft, wenn auch nicht immer, zeigt sich ein klassischer Friseur wenig begeistert davon, wenn in seiner direkten Nachbarschaft ein Barbier seine Pforten öffnet. Doch wieso ist das eigentlich so? Grundlegend gilt natürlich, dass ein Barbier Shop -allein schon aufgrund seiner oft außergewöhnlichen Optik- sicherlich das Potenzial hat, zu einem echten Besuchermagneten zu werden.

Barber Friseur

Hinzu kommt: die Inanspruchnahme der Services eines Barbiers ist in der Regel nicht teuer. Je nachdem, welche Dienstleistungen in Anspruch genommen werden, liegt der Rechnungsbetrag hier oftmals sogar im einstelligen Bereich. Natürlich können jedoch auch Klassiker wie Waschen, Schneiden und Stylen in Anspruch genommen werden.

Rechtliche Grundlagen: die strikte Trennung zwischen Barber und Friseur

Viele Kunden wissen jedoch nicht, dass es einen (mehr oder weniger) klaren Unterschied zwischen Barbieren und Friseuren gibt. Die entsprechenden Grundlagen sind sogar rechtlich vorgeschrieben.
Hieraus geht hervor, dass -sofern keine Zusatzgenehmigung erteilt wurde- der Barbier sich lediglich um die Pflege des Bartes und nicht des Kopfhaares kümmern darf. Denn: wer Services im Bereich der Kopfhaare anbietet, muss hierfür eine entsprechende Qualifikation nachweisen können.

Aufgrund der Tatsache, dass jedoch immer mehr Männer die Bart- und Kopfhaarpflege miteinander verbinden, gibt es mittlerweile auch schon Geschäftsmodelle, in deren Zusammenhang sich Barbiers und Friseure zusammengeschlossen haben. Hier werden die betreffenden Dienstleistungen dann in unterschiedlichen Bereichen des Salons angeboten. Wer ohne die Unterstützung durch einen klassischen Friseur jedoch Dienstleistungen im Bereich Kopfhaar anbieten möchte, muss sich selbst um seine hierzu notwendigen Zusatzqualifikationen kümmern.

Inwiefern kann sich ein Barbier weiterbilden?

Mittlerweile haben Barbiers die Möglichkeit, sich über ein entsprechendes Angebot der Handwerkskammern weiterzubilden. Der Vorteil: auf Basis der entsprechenden Fortbildungen ist es dann auch ganz legal möglich, Services im Bereich Kopfhaar anzubieten. Dennoch gibt es auch hier Einschränkungen. Möchte der Barbier dann zum Beispiel nicht „nur“ Haarpflege, sondern auch Haarschnitte anbieten, ist es unerlässlich, dass ein Friseurmeister mit im Salon arbeitet.

Hierbei ist es besonders riskant, Kompromisse eingehen zu wollen. Denn: die Umsetzung dieser Vorschriften wird natürlich kontrolliert. Wer hierbei selbstständig entscheidet, die Grenzen zwischen Barber und Friseur verschwimmen zu lassen, kann unter anderem mit einer Geldstrafe belastet werden. Der Grund: Friseurleistungen ohne eine entsprechende Ausbildung (oder Zusatzqualifikation) anzubieten, könnte den Wettbewerb innerhalb der Branche verzerren.

Daher gilt: Um rechtlich gesehen auf der sicheren Seite zu sein, konzentrieren sich Barbiers entweder auf die Bartpflege mit all ihren Facetten oder sie erwerben entsprechende Zusatzqualifikationen, die gegebenenfalls die Grundlage für die Erweiterung des eigenen Kundenstamms bilden.